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Erkrankungen des rheumatoiden Formenkreises bilden zusammen mit chronischen Gelenkverschleiß und Fibromyalgie einen Großteil der Gründe für frühzeitige Invalidität. Medikamente in der konventionellen Therapie sind oftmals mit starken Nebenwirkungen behaftet und in der Daueranwendung auch für den Gesamtorganismus schädlich. Deshalb kommen viele Patienten in meine Praxis in Westfeld bei Hildesheim, um sich homöopathisch behandeln zu lassen.

Unter dem Begriff „rheumatischer Formenkreis“ verbergen sich an die 400 verschiedenen Erkrankungen wie z.B.:

  1. Das entzündliche Rheuma – dazu gehören:
  2. Die rheumatoide Arthritis, auch Polyarthritis genannt
  3. Die juvenile chronische Arthritis
  4. Morbus Bechterew
  5. Psoriasis-Arthritis
  6. Arthritis nach Infektionen
  7. Immungefäßerkrankungen
  8. Das Weichteilrheuma (Fibromyalgie)
  9. Arthrosen
  10. Stoffwechselerkrankungen bei denen es durch Kristallablagerungen im Gelenk zu Entzündungen kommt, z.B. Gicht

Bei den meisten Erkrankungen des Bewegungsapparates sind der Gelenkschmerz und die Bewegungseinschränkung die Leitsymptome. Nahezu jedes Gelenk, von der Wirbelsäule, der Hüfte, dem Knie bis zu den Zehen- und Fingergelenken kann betroffen sein. Außerdem ist Rheuma keine Alterskrankheit. Sie kann jeden treffen – auch Kinder. Die Beschwerden reichen von gelegentlichem leichtem Ziehen in der Schulter, verformten Gelenken, unerträglichen Schmerzen und schweren Behinderungen bis zu einem Leben im Rollstuhl. Das Knöpfen der Bluse, die Schnürsenkel der Schuhe und die Wasserhähne im Hotel werden zu unüberwindbaren Hindernissen.
Auf unsere Gelenke wirken im normalen Alltag zentnerschwere Kräfte:

  1. Auf den Knorpel vom Kniegelenk beim Aufstehen vom Sitzen 500 kg
  2. Das gesunde Hüftgelenk erträgt problemlos 400 kg pro cm²
  3. Beim Tragen eines Koffers entstehen in den kleinen Fingergelenken Druckbelastungen, die hundertfach höher sind als der Druck im Autoreifen

In der psychosomatischen Medizin hat man bei vielen Erkrankten an der rheumatoiden Arthritis (entzündlich veränderte Gelenke, wobei mehrere Gelenke betroffen sind) bestimmte Charakterzüge und Verhaltensformen mit belastenden Situationen festgestellt. Herausragend waren drei Charakterzüge:

1. Zwanghafter Zug mit Übergewissenhaftigkeit, Perfektionismus und scheinbarer Fügsamkeit, aggressive Impulse wie Ärger und Wut werden unterdrückt
2. Starkes Bedürfnis nach Selbstaufopferung und übertriebener Helferwillen, verbunden mit übermoralischen Verhalten und Neigung zu depressiven Verstimmungen
3. Starkes Bedürfnis nach körperlicher Aktivität vor Ausbruch der Erkrankung (Haushalt, Garten, Sport)

Es tritt dann in Belastungssituationen ein erhöhter Muskeltonus (Spannung in den Muskeln) auf, der bewirkt, dass durch die Muskeln vermehrter Zug auf die Gelenke entsteht und die Gelenke so ständig belastet werden. Ziel einer langfristigen Behandlung solcher Patienten muss es also auch immer sein, das Verhalten im Alltag zu verändern.

In der Schulmedizin gelten die meisten Erkrankungen als nicht heilbar. Die Therapie hat zwei wichtige Ziele: die Entzündung einzudämmen und die Schmerzen zu lindern, sowie gleichzeitig ein Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten und zu verzögern. Mit entsprechenden schulmedizinischen Medikamenten lassen sich Schmerzen, Schwellungen, Be-
wegungsunfähigkeit und Verformung der Gelenke mildern. Man unterscheidet eine Soforttherapie und eine Basistherapie. Mit der Soforttherapie (Schmerzmedikamente, Cortison) lassen sich nur Symptome lindern. Die Medikamente der Basistherapie sollen den Krankheitsverlauf bremsen. Leider sind alle Medikamente mit teilweise starken Nebenwirkungen verbunden bis hin zu Wirkungen auf die Blutbildung, auf das Immunsystem, Leber, Nieren etc.

Homöopathische Behandlung

Die Homöopathie kann sich erfahrungsgemäß zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden anbieten. Am Anfang steht eine ausführliche Anamnese. D.h. es wird erfragt  wie die Haupt- und Nebenbeschwerden sind. Wichtig ist, herauszufinden, wie sich die Krankheit ganz individuell beim Erkrankten äußert. Dazu ist es nötig zu rekonstruieren, wie die Beschwerden entstanden sind und wann, aus welcher Lebenssituation heraus, sie sich entwickelt haben. Es ist hilfreich zu erfahren, was für Krankheiten sonst noch im Leben bestanden haben und wie diese behandelt wurden. Allgemeine Symptome wie Schlaf, Appetit, Verdauung, Wetterfühligkeit etc. sind wichtig, ferner der Charakter des Erkrankten und sein Wesen. Eine solche Anamnese dauert bei chronischen Erkrankungen in der Regel zwischen zwei und drei Stunden.

Nur auf der Grundlage dieses Gesamtbildes der individuellen Symptome – und nicht allein nach dem Namen der Krankheit – lässt sich dann das passendste Arzneimittel finden.

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